20. November 2024

Mein Alltag als Texter – ein Einblick

Ich arbeite als Texter. Als Blogger. Viel mit Social Media, Facebook. Was das für mich heißt, weiß ich genau. Doch für Außenstehende ist das alles andere als greifbar.

Kann man davon leben? Kannst du jetzt eben vorbeikommen? Musst du heute noch arbeiten?

Das sind alles Fragen, die mir mehr oder weniger oft begegnen oder gestellt werden. Meine Antwort folgt hier. Inklusive eines Einblicks in meine Arbeit, die ich jeden Tag erledige.

Alltag als Texter

Mein Arbeitstag beginnt meist erst gegen 9 Uhr, manchmal auch später. Allerdings stehe ich nicht dann erst auf. Spätestens um 6.30 Uhr ist eines der Kinder wach. Dann beginnt der Tag. Kinder anziehen, Frühstück machen und die Kinder zur Krippe und zum Kindergarten bringen. Ab Sommer ist es dann die Schule für den Großen und der Kindergarten für den Kleinen. Wieder zuhause angekommen frühstücken auch wir, ehe ich mich dann an mein MacBook begebe.

Zunächst werden Mails gecheckt und ich verschaffe mir einen ersten Überblick über die Social Networks. Vor allem Facebook hat da für mich eine besondere Relevanz – für Kooperationen mit Unternehmen, für neue Aufträge und für den allgemeinen Austausch. Ich arbeite alleine – da ist der virtuelle Austausch zumindest eine Möglichkeit, nicht ständig Selbstgespräche führen zu müssen.

Arbeit im Homeoffice

Ich arbeite zuhause. Im Homeoffice. Oder im Wohnzimmer, in der Küche oder auch mal im Flur. Somit bin ich die meiste Zeit zuhause – und stehe ja auch immer zur Verfügung. Denken zumindest viele. Allerdings kann ich nicht eben immer und einfach so vorbeikommen, irgendwohin fahren oder sonst etwas tun. Könnte ich auch nicht, wenn ich irgendwo angestellt wäre.

Hier liegt allgemein ein großer Unterschied. Denn in der Festanstellung gibt es feste Arbeitszeiten. Von 9 to 5 meist. Und genau das möchte ich nicht. Ich fange oft später an – arbeite dann aber auch nicht nur bis 17 Uhr. Manchmal ist es auch der Abend, den ich mit Arbeit verbringe. Hieran arbeite ich aktuell vermehrt, damit ich nicht 24 Stunden am Rechner sitze. Vor allem nachmittags ist die eigenständige Arbeit oftmals schwierig. Drei Kinder um einen herum, Hund und Katz sowie Haushalt und Garten. Da ist die richtige Organisation sehr wichtig.

Und was mache ich nun den ganzen Tag?

Nachdem ich mir morgens einen ersten Überblick verschafft habe, sehe ich nach, was für den Tag so anliegt. Offene Textaufträge, Akquise und natürlich auch Ablage gehören dazu. Und auch die Blogartikel für diesen und andere Blogs wollen vorbereitet, geschrieben und verteilt werden.

Meist beginnt meine eigentliche Arbeit mit externen Textaufträgen für einzelne Auftraggeber. Diese sind meist sehr vielseitig – von Aktien über Sport bis hin zu Apps, Tieren oder auch Städten ist einiges dabei. Ich bin thematisch recht breit aufgestellt, gebe nicht zu mir passende Textaufträge aber auch mal zurück. Ausgelastet bin ich an und für sich immer, wobei ich neue und kleine Aufträge auch gerne mal dazwischenschiebe. Das ist immerhin auch vielfach etwas Abwechslung.

arbeitskram

Den Vormittag über schreibe ich also meist einfach nur Texte. Dazu werden oft Screenshots erstellt und angepasst. Fertige Texte sende ich dann an meine Auftraggeber. Irgendwann ist es dann 12 Uhr oder 12.30 Uhr und es ist Zeit, den Großen vom Kindergarten abzuholen. So komme ich zumindest auch mal vor die Tür.

Mittagspause und Kinderbetreuung

Wieder zuhause gibt es entweder Mittagessen oder zumindest einen kleinen Snack. Häufig essen wir auch erst am Abend warm. Je nachdem, wie es gerade passt. Gegen 15 Uhr kommt dann auch der Kleine wieder nach Hause, sodass wir dann vollzählig sind. Manchmal kommen Spielfreunde oder die Jungs sind bei Freunden verabredet.

Für mich beginnt nach dem Essen meist der zweite Teil der Arbeit. Weitere Texte und Blogartikel in vielen Fällen. Und häufig gibt es dann Fragen wie diese hier: Musst du heute noch arbeiten? Ja, muss ich. Meistens zumindest. Denn auch wenn ich selbständig bin, heißt das nicht, dass ich mitten in der Nacht arbeiten möchte (kam auch schon mal vor) oder insgesamt nur zwei Stunden am Tag in die Arbeit investiere.

Klar, so etwas kommt auch mal vor und ich kann mir die Zeit frei einteilen. Oder auch mal etwas liegen lassen. Dass ist dann aber etwas, was ich nachholen muss – viel zu oft am Wochenende, wenn eigentlich Zeit wäre, die den Kindern zusteht. Dies ist ein Grund, weshalb ich inzwischen darauf achte, meine Aufträge frühzeitig und fristgerecht zu erledigen. Innerhalb der Woche, zwischen Montag und Freitag. So bleibt am Wochenende Zeit für Unternehmungen und gemeinsame Zeit mit der Familie. Vor allem bei schlechtem Wetter kommt es aber auch mal vor, dass ich einige Stunden am Wochenende mit dem Erstellen von Texten verbringe.

Alltagsende: Feierabend und Wochenende

Bis vor einiger Zeit war mein Feierabend meist fließend. Das heißt, dass ich auch abends um 21, 22 und sogar 23 Uhr gearbeitet habe. An den meisten Tagen ist das inzwischen anders und ich versuche, meinen Arbeitstag entsprechend zu planen, dass ich spätestens um 16 oder auch mal 17 Uhr Feierabend machen kann. Ab und an kann ich auch um 14 Uhr schon mal Schluss machen. Gleiches gilt fürs Wochenende. Diese Zeit ist mir inzwischen sehr wichtig geworden und ich peile jede Woche an, Freitags zum Nachmittag mit dem Wochenpensum fertig zu sein. Immer gelingt mir das noch nicht, immer öfter bleiben die Wochenenden aber arbeitsfrei. Etwas, was sich definitiv lohnt und eines meiner noch zu verfeinernden Ziele ist.

Insgesamt ist mein Arbeitstag somit gar nicht so viel anders, als wäre ich irgendwo angestellt. Allerdings gibt es eben doch Unterschiede, die sich vor allem in der Arbeitszeit widerspiegeln. Manchmal fange ich schon um 5 Uhr morgens mit der Arbeit an, manchmal sitze ich noch spät am Abend an den Texten. An manchen Tagen mache ich aber auch mal gar nichts – gönne mir sozusagen einen Tag Urlaub. Der Nachteil dabei: Meine Arbeit wird nicht von jemandem anders erledigt, bleibt somit liegen und ich verdiene auch kein Geld.

Optimierungsbedarf

Potential für Verbesserungen gibt es auf jeden Fall. Spätestens ab Sommer, wenn der Große zur Schule geht, möchte ich mich dann auch ganz gerne frühzeitig ins Büro zurückziehen, um meine Arbeit zu erledigen. Ganz allgemein lässt sich die Arbeitszeit sicherlich noch optimieren. Gleiches gilt für die Produktivität. Denn auch wenn ich Facebook und Co. für die Arbeit BRAUCHE, lenken die Netzwerke am Ende schon ziemlich ab.

Und wie sieht euer Arbeitsalltag in der Selbständigkeit, im Homeoffice, mit und ohne Kinder zuhause so aus? Wo seht ihr noch Verbesserungspotential? Welche Tipps habt ihr?

Hauke

Ich bin Hauke. Blogger, Texter, Papa. Ich blogge hauptsächlich hier auf tagestexte.de. Zudem findet man mich auf Facebook, Twitter und Instagram.

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18 Gedanken zu “Mein Alltag als Texter – ein Einblick

  1. Hallo Hauke,
    ich bin drauf und dran, mich ebenfalls als freiberufliche Texterin zu betätigen. Im Moment rollt alles an … 🙂 Danke für diesen spannenden Einblick in Deinen Alltag. So ähnlich stelle ich mir das zukünftige Selbstständigen-Leben auch vor.

    Weiterhin viel Erfolg und viele Grüße
    Alicja

  2. Hallo Hauke,
    mit Ausnahme des frühen Arbeitsbeginns um 5 Uhr morgens erkenne ich eine ganze Menge aus meinem eigenen Alltag wieder. Bei mir geht es etwas entspannter zu, weil meine Kinder bereits erwachsen sind und ihre eigenen Wege gehen. Ich hatte früher auch einen klassischen Bürojob, und es fiel damals niemandem ein, vormittags „nur so“ anzurufen und zu erwarten, dass ich Zeit zum Klönen habe. Es ist manchen Menschen nur schwer beizubringen, dass ein Homeoffice nur funktioniert, wenn man dort tatsächlich richtiges, echtes Geld verdient.

    Alles Gute für dich
    Ina
    http://www.textbuerodegenaar.de

  3. Toll be- und geschrieben
    Kinder habe ich (noch?) keine aber eben eine Festanstellung – auch bei mir gibt es noch Optimierungsbedarf – da ich an den meisten Tagen mittlerweile tatsächlich „rund um die Uhr“ arbeite – aufstehen Blog und Weltgeschehen in mich aufnehmen, mit den Hunden raus, dann meist einen Beitrag vorbereiten – Ab in die Arbeit in den Pausen an den Social Media Kanälen arbeiten und nach dem heimkommen gleich weiter am Artikel oder den Blog selbst arbeiten

  4. Ich würde später ja auch gerne als selbsständige Texterin arbeiten, wäre zumindest ein Traum von mir, den ich hoffe vielleicht irgendwann nach dem Studium mal anzupacken. Wobei das natürlich auch davon abhängig ist, wie es bei mir danach weiter geht, welche Chancen sich mir bieten und was für Möglichkeiten ich habe. Aber da ich gerne schreibe, wäre das definitiv ein heimlicher Traum von mir, bei dem ich aber auch weiß ,dass er verdammt schwer umzusetzten ist. Somit beneide ich dich schon etwas darum, dass das bei dir alles so läuft. Finde es auch interessant, dass du uns einen Einblick in dein Arbeitsalltag gegeben hast. In meiner Verwandtschaft und auch im Freundeskreis sind einige selbstständig, somit weiß ich was da auf einen zukommt und das Privatleben und Job dann meistens fließend sind und viele bis in die Abendstunden arbeiten.

  5. Hallo Hauke,

    auch ich arbeite als freiberufliche Autorin und kenne viele Situationen aus deinem Text. Ich habe allerdings von Anfang an beschlossen, nicht am Wochenende zu arbeiten. Gott sei Dank gab es bisher noch keine Situation, in der ich da eine Ausnahme machen musste. Außerdem habe ich mir für die Zukunft vorgenommen, öfter an anderen Orten zu arbeiten, damit mir die Decke zuhause nicht auf den Kopf fällt… also Cafés, CoWorking-Spaces, etc. Das verleiht dem Arbeitsalltag mehr Würze und sorgt auch dafür, dass man mehr unter Leute kommt und sich austauschen kann. Das finde ich auch in unserem Beruf ausgesprochen wichtig 🙂

    Viele Grüße und alles Gute,
    Jessika

  6. Danke für diesen Beitrag – ich find es klasse wie du deinen Alltag schaffst und ich kann mir vorstellen dass es richtig krass ist, jeden Tag wieder das Pensum zu stemmen. Ich habe zwei Kinder und sitze auch meist von 23-24h vor dem PC, allerdings ist es noch nicht mein Job, bisher war es mehr Spaß. Wenn man muss ist es sicherlich auch nochmal krasser…

    Alles gute für euch, Frida

  7. Dein Alltag sieht aus wie meiner, nur dass ich meine beiden Zicken um 16 Uhr abhole. Ich bringe sie zu um 9 Uhr, gehe ggf. danach einkaufen. Mache bis 10 Uhr Haushalt und arbeite bis 15 Uhr(Fernstudium miteingeschlossen). Mit Mittagspause von 30-40 Min.(Essen! – das Kochen muss ich davor schon machen – ich habe im Gegensatz zu meinem Mann, der eine Festanstellung hat, keine Kantine, wo das Essen direkt abholbereit fertig ist). Um 15 Uhr mache ich Feierabend, weil ich dann mit dem Hund raus gehe. Zu um 16 Uhr müssen die Kids spätestens abgeholt, werden. Ich arbeite meistens auch abends(Roman schreiben, plotten, Rezi-bücher lesen werte ich ebenfalls als „Arbeit“ – nur dass sie unbezahlt sind), wenn die Kids zw. 20 und 21 Uhr schlafen. Gegen 22 Uhr die letzte Gassirunde. Ich gehe nicht vor 23 Uhr ins bett. Und stehe jeden Morgen zw. 6 und 7 Uhr auf. Kommt ein bisschen auf die Kinder an. Meine Kleine ist Frühaufsteher und gerne mal um 6 Uhr putzmunter. -.-
    Dafür arbeite ich nur noch selten am Wochenende. Aber dein Blogarikel hat mich inspiriert. Ich glaube ich werde auch so einen Artikel schreiben. 🙂 Es gibt einfach zu viele Menschen, die der Meinung sind, man sitzt zuhause nur rum, nur weil man sich die Zeit selbst einteilen kann.

    Ps. meine Große komm dieses Jahr auch in die Schule. Die kleine ist jetzt 2,5 J. 🙂

    LG von Kati, die sich heute Abend mal Frei genommen hat.

  8. Vielen Dank für die Einblicke – das ist echt interessant. Ich bin Bloggerin und jongliere auch zwischen der Bloggerei und meinen Küstenkindern hin und her; das klappt aber allgemein ganz gut. Meine Hauptarbeitszeit liegt daher am Abend, wenn die Kids schlafen – das ist manchmal ganz schön anstrengend, weil ich dann selbst müde bin 😉
    Wo bekommst Du eigentlich die Aufträge her? Und inwieweit hängen Bloggen und Texten für Dich (auch einkommenstechnisch) zusammen?

    Viele liebe Grüße von der Ostsee
    Küstenmami

    1. Danke für deinen Kommentar. Meine Aufträge bekomme ich aus unterschiedlichen Quellen. Mit einigen Auftraggebern arbeite ich schon seit mehreren Jahren zusammen, andere Aufträge sind sporadisch. Facebook-Gruppen, Texterbörsen etc. sind da einzelne Quellen. Aber auch direkte Anfragen gibt es immer mal wieder.

  9. Na, dann hoff ich mal, dass ich den richtigen Weg eingeschlagen habe, denn bei mir gilt’s ab September. Dann wechsle ich von der Festanstellung in die endgültige Freiberuflichkeit und schon jetzt wische ich mir Schweißperlen von der Stirn, was die Akquise und das Fuß-in-die-Tür-bringen angeht. Zwar arbeite ich seit circa einem Jahr schon nebenbei als freiberufliche Texterin und Übersetzerin, aber so richtig langfristige und große Kooperationen sind da bisher leider noch nicht zustande gekommen. Schritt- und häppchenweise halt… Danke für den Einblick! LG Julia

  10. Hallo Hauke,

    vielen Dank für diesen Einblick in Deinen Alltag als Texter und Blogger.
    Ich selbst habe schon mit dem Gedanken gespielt, mir als Texter etwas dazu zu verdienen. Seit ich mit meinem Blog gestartet habe bekomme ich hin und wieder Anfragen. Ich will mich allerdings noch lieber auf mein Blogprojekt konzentrieren. Also nehme ich nur Textanfragen an, wenn mein Blog auch davon profitieren kann.

    Viele Grüße
    Jahn

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