Natürlich macht Geld allein nicht glücklich: Es braucht auch die Genussfähigkeit, damit ein Mensch das Glücksgefühl empfindet. Geld macht immer nur glücklich in bestimmten Zusammenhängen, Größenordnungen und gemeinsam mit anderen Faktoren. Welche das sind, haben Wissenschaftlicher vielfach erforscht. Aber zuvor geht es um die Frage: Wie kann ich schnell Geld verdienen?
Materielle Sicherheit ist Glück-Basis
Es gibt eine Aussage, die den Zusammenhang zwischen materieller Sicherheit und Glücksgefühl präzise auf den Punkt bringt: Die Übel dieser Welt lassen sich im Wohlstand leichter ertragen. Natürlich sind Menschen, für die eine Mehrbelastung von einem Euro pro Tag existenzbedrohend ist, nicht so glücklich wie solche mit ausreichendem Spielraum für Wohnung, Gesundheit und Konsum. Forscher weisen nach: Geld macht glücklich, wenn es die Existenzsicherung garantiert, denn jeder Euro mehr erleichtert dann den Alltag. Kanadische Forscher belegen einen Zusammenhang zwischen Geld und Traurigkeit: Wer weniger Geld hat, ist häufiger traurig. Das allerdings erklärt noch nicht, warum US-Amerikaner mit einem wesentlich höheren Einkommen als Menschen aus Puerto Rico oder Kolumbien nicht glücklicher sind als die Mittelamerikaner. Der Wirtschaftsprofessor Richard Easterlin erklärt, warum: Geld macht glücklich, doch diese Kurve flacht ab, weil ein Gewöhnungseffekt eintritt. Dieses Phänomen zeigt sich bei einem Jahreseinkommen von 60.000 bis 80.000 Euro. Die Nobelpreisträger Angus Deaton und Daniel Kahneman fügen hinzu: Mit einem höheren Einkommen steigt zwar nicht das Glücksgefühl weiter an – aber die allgemeine Lebenszufriedenheit.
Einkommensvergleich macht glücklich
Geld sorgt auch dann für Glücksempfinden, wenn jemand im direkten Vergleich mehr besitzt als andere. Im Berufsleben zum Beispiel ist jemand glücklich, wenn er selbst 80.000 Euro verdient, die Kollegen aber nur 60.000 Euro. Dieses Paradox erklärt auch, warum die Lebenszufriedenheit vieler US-Amerikaner trotz großer Einkommenszuwächse nicht ansteigt: Es gibt Superreiche, deren Zuwächse um ein Vielfaches größer sind und im Vergleich zu denen fallen die eigenen Steigerungen bescheiden aus. Eine weitere Erkenntnis lautet: Geld steigert nur vorübergehend das Glücksgefühl, zum Beispiel nach einem Lottogewinn. Dann findet eine „hedonistische Anpassung“ an die materiell besseren Möglichkeiten statt. Die größere Lebenszufriedenheit bleibt zwar – das Glücksgefühl nicht.
Geld verdienen: klassisch und online
Das Internet hat die Möglichkeiten, schnell und einfach Geld zu verdienen, erheblich erweitert. Die Klassiker bleiben natürlich und behalten ihren Wert. Da reicht die Bandbreite vom Nachhilfeunterricht bis zum Korrekturlesen von Geschäftstexten, von der bezahlten Nachbarschaftshilfe im Wohnumfeld bis zum Kneipenjob als Koch oder Kellner. Baby- oder Tiersitter zählen ebenso zu den Klassikern und auch der Produkttester und der Mystery Shopper. Unternehmen oder Verbraucherschützer schicken solche „Käufer mit Tarnkappe“ in eigene oder fremde Geschäfte, um die Qualität von Waren und Service zu testen. Mit dem Internet eröffnen sich weitere Möglichkeiten. Online-Umfragen, um Meinungsbilder oder Informationen über neue, potenzielle Kunden zu gewinnen, gehören dazu. Das Internet eignet sich auch hervorragend dazu, Gebrauchtartikel zu verkaufen vom Buch bis zum Fahrrad. Tester, die Online-Shops auf vielleicht noch vorhandene Mängel und Nutzerkomfort (Usability) untersuchen, verdienen ebenfalls Geld. Eine Verdienstmöglichkeit ist auch das serienmäßige Eröffnen von Bankkonten mit schnellstmöglicher Kündigung. Häufig gibt es nämlich für die Neueröffnung eines Kontos Prämien, die Kunden nach der Mindestlaufzeit von zumeist drei oder sechs Monaten behalten dürfen.
Soziale Kontakte sind wichtiger als Geld
Entscheidend für die Frage, ob Geld glücklich macht, ist der Umgang damit. Wer sich für einen Beruf entscheidet nur oder überwiegend wegen der guten Bezahlung, wird damit nicht glücklich. Er macht sich nämlich zum Diener des Geldes – anstatt das Geld zum Diener seiner Selbstverwirklichung. Daher zum Schluss ein Blick auf die Theorie der Selbstdetermination, einem seit etwa 30 Jahren einflussreichen Gedankengebäude. Sie besagt: Menschen streben vor allem nach der Befriedigung von drei Bedürfnissen:
– Bindung an andere Menschen
– Erleben von Kompetenz und Selbstwirksamkeit
– Autonomie, also ein weitgehend selbstbestimmtes Leben.
Geld als Motor von Glück und Zufriedenheit taucht in dieser Aufzählung nicht auf.
Geld schafft keine Lebenszufriedenheit
Sobald genügend Geld für ein materiell gesichertes Leben vorhanden ist, treten andere Bedürfnisse in den Vordergrund. Glück gehört nicht dazu, sondern besonders Lebenszufriedenheit – und die lässt sich nicht mit Geld kaufen. Sie hängt unter anderem mit einer gerechten Wohlstandsverteilung innerhalb der Gesellschaften und im globalen Vergleich zusammen. Lebenszufriedenheit entsteht zum Beispiel durch ehrenamtliches Engagement zugunsten von Benachteiligten – denn: Geld allein macht nicht glücklich.