Die Bundesliga ist angepfiffen. Ende Juli begann die neue Saison und wird Fußballfans über die zweite Jahreshälfte mit vielen aufregenden Spielen versorgen. Doch außerhalb Österreichs fristet die österreichische Bundesliga ein Schattendasein. In der Berichterstattung wird über Deutschland, England oder Spanien in vielen Artikeln hinsichtlich Stands, Entwicklung und Zukunftsaussichten gesprochen. Aber warum werden die österreichischen Spieler nur im eigenen Land gefeiert?
Im Heimatland des Fußballs Deutschland vergeht kein Tag, in dem Spieler und Trainer nicht in den Schlagzeilen der Boulevardmedien auftauchen. Skandale, Erfolge oder Niederlagen werden analysiert und mit viel Leidenschaft besprochen. Manuel Neuer, Thomas Müller oder Mats Hummels gehören zu den Dauergästen in den Klatschspalten.
Selbst im Ausland wird über die Spieler diskutiert. Fehltritte und besondere Leistungen sind auch außerhalb der deutschen Grenzen von Interesse und lassen den Marktwert der Spieler wachsen. Oftmals bleibt die Leistung auf dem Feld im Hintergrund, doch ein einziges Spiel kann den Fokus elegant wieder auf das Hauptthema Fußball lenken.
Österreichs Spieler im Hintergrund
Diese mediale Präsenz macht es fast unmöglich, dem deutschen Fußball aus dem Weg zu gehen. Ganz anders verhält es sich im Nachbarland, blickt man über die Grenze nach Österreich. Es hat den Anschein, dass die Spieler und Fußballer der dortigen Bundesliga mit weniger Skandalen und Schlagzeilen ausgestattet wären. Ein positiver Aspekt, doch die großen Nachrichten generiert mit diesem vorbildlichen Verhalten niemand. Doch die aktuelle Saison beginnt mit einem Paukenschlag, der für Aufsehen sorgt und die Aufmerksamkeit der internationalen Fußballwelt auf das Alpenland richtet.
Pünktlich zum Saisonbeginn verkündete der FC Red Bull Salzburg einen bis dato nie dagewesenen Transfer-Deal: Maximilian Wöber wechselt zum Salzburger Verein und verlässt seinen bisherigen Verein FC Sevilla. Das pikante Detail an diesem Transfer: Bisher verkaufte Red Bull Salzburg Spieler zu Millionenbeträgen. Nun lässt sich der Verein und Meisterverteidiger den Einkauf des 21-Jährigen einiges kosten. Gerüchte behaupten, dass sich die Ablösesumme bei ca. 10 Millionen Euro einpendelt. Innerhalb der österreichischen Bundesliga absoluter Rekord!
Steigendes Interesse
Das Wechselspiel und die Verkäufe zahlen sich jedoch nicht nur für Insider und Spieler aus. Im Bereich der Sportwetten haben die Fans der österreichischen Bundesliga die Nase vorn. Während Neulinge, die bisher die Ergebnisse und Spielstände kaum verfolgten, von den Neuigkeiten angezogen werden, haben die Fußballkenner ihre Tipps auf die österreichischen Gesamtsieger-Wetten bei William Hill schon platziert. Die Orientierung der Laien in Sachen österreichischer Bundesliga und die testweise Platzierung der Einsätze lassen den Jackpot wachsen und die Chance auf höhere Gewinne steigen.
Es ist das Gleichgewicht zwischen dem Interesse der Öffentlichkeit und dem Status einer unauffälligen Bundesliga, die den Reiz des Fußballs in Österreich ausmacht. Mit den anstehenden Transfers rücken somit auch Clubs in den Vordergrund, die bisher kaum in Erscheinung getreten sind. Auch hier kann es von Vorteil sein, nach den vollzogenen Spielerwechseln seinen Wetteinsatz auf die neuen Spieler abzugeben. Wer weiß, der nächste Geheimtipp kann schon bald zum neuen Star auf dem Spielfeld aufsteigen.
Neue Chancen auf dem Feld
Die Nachricht schlug ein wie eine Bombe. Nie zuvor flossen soviel Gelder für einen Spieler! Doch der Abkauf könnte ein kalkulierter Plan sein. Seit Ralf Rangnick als Verantwortlicher hinter dem Verein steht, praktiziert man Einkäufe von jungen Talenten nach folgendem Schema: Die jungen Spieler werden international zu durchschnittlichen Beträgen eingekauft. Innerhalb des FC Red Bull Salzburg wird investiert, die Spieler perfekt ausgebildet und mit viel Training zu Spitzenspielern aufgebaut. Anschließend wechseln die heiß umworbenen Profispieler für hohe Summen den Verein.
Das bisher bekannteste Beispiel eines solchen Transfer ist bis heute der Werdegang des Senegalesen Sadio Mane. Für geschätzte vier Millionen Euro wechselte das damals 20 Jahre alte Talent 2012 zu den Salzburger Spielern. Zwei Jahre später klopfte Southampton an und zeigte Interesse an dem Spitzenspiel von Mane. Die Forderung des österreichischen Vereines: 23 Millionen Euro! Die Briten fackelten nicht lange und zahlten die stolze Summe.
Gerüchte ohne Ende
Der Wechsel von Maximilian Wöber rückt die österreichische Bundesliga in die breite Öffentlichkeit. Für Sponsoren und Medienpartner steigt die Hoffnung, neue Reichweiten und Zielgruppen zu erschließen. Doch der Rekord-Transfer ist nicht die einzige Nachricht, die derzeit die Saison bestimmt. Weitere Talente könnten in den kommenden Monaten für einen regelrecht frischen Wind in den Stadien sorgen.
So munkelt man, dass der dänische Innenverteidiger Frederik Winther mit dem FC Red Bull Salzburg ebenfalls in Gesprächen sein soll. Aktuell spielt der 18-jährige noch bei seinem Hausverein Lyngby BK, doch das Trikot könnte der talentierte Spieler schon bald wechseln. Ebenfalls hat der SV Mattersburg Gerüchten zufolge, ein Auge auf den slowenischen Mittelfeldspieler Rajko Rep geworfen. Auch innerhalb Österreichs ist das Wechselfieber ausgebrochen: Verteidiger Marvin Potzmann liebäugelt mit einem Wechsel von seinem aktuellen Verein SK Rapid Wien zu Sturm Graz. Fans dürfen gespannt sein, in welchen Farben ihre Lieblingsspieler bald auflaufen werden.
Es bleibt spannend
Mit der neuen Saison 2019/2020 und dem neuen Spitzenspieler Maximilian Wöber hat sich die Bundesliga in Österreich einen echten Knaller direkt zum Auftakt gegönnt. Die Welt wird in dieser Saison sicherlich verstärkt auf die Fußballfelder in Wien, Salzburg und Graz blicken und beobachten, wie sich die Tabellenführung entwickelt.
Das Interesse innerhalb des Landes bleibt dagegen ungebrochen. In einer offiziellen Statistik für das Jahr 2018 von der Bundesportorganisation beläuft sich Mitgliederanzahl beim Fußball auf satte 423.433 Personen. Ein Anstieg auf über eine halbe Million Mitglieder in diesem Jahr wäre möglich. Mit etwas Glück überträgt sich die Begeisterung der Österreicher für ihren eigenen Fußball in der laufenden Saison auch auf die ausländische Presse und Fans in Deutschland, Spanien oder England. Eine Abwechslung wäre die Berichterstattung über Wöber und Co. für die Sportredakteure in jedem Fall!