Die Social Networks haben es längst geschafft: sie haben einen wichtigen Teil unseres Lebens eingenommen und sind aus unserem Alltag kaum mehr wegzudenken. Doch wie viel steckt hinter dem Begriff Social Network? Wie sozial sind Facebook, Twitter und Co.? Verdienen sie ihren Namen? Es stellt sich aber auch die Frage, wie social man sich selber in den Netzwerken verhält. Eine Blogparade geht dem Thema nun auf dem Grund – ich beteilige mich gerne, denn oftmals sind die Sozialen Netzwerke weniger sozial als man vom Namen her vermuten mag.
Bei Twitter beispielsweise ist es so, dass man – je mehr Leute und Tweets den eigenen Feed strömen – man schnell den Überblick verliert. Eine Flut an Informationen, Tweets, Fotos und Links ist zwar ganz nett, aber wirklich sozial ist das nicht. Immerhin bietet sich so kaum die Gelegenheit, allen Followern und Followings gerecht zu werden. Immer wieder erhält man nur einen kleinen Einblick in die Informationen, die dort in die Welt gestoßen werden. Vielleicht wäre es – für mich – ganz sinnvoll, hier auf Listen zu setzen. Das hat zuletzt auch Chris getan – und dafür allerdings nicht nur positive Resonanz bekommen. Ein Beweis dafür, dass soziale Netze nicht immer sozial sein müssen.
Facebook mit Werbung, Google+ ohne Nutzen
Auch die weiteren Social Networks überzeugen nicht mit 100% Social Networking. Facebook bringt immer mehr Werbung in den Stream, viele Statusnachrichten und Grafiken wollen Kinderschänder am Galgen sehen und Tierquäler in Sansibar aufspüren (der Einsatz ist ehrenwert, aber der Hintergrund mehr als fragwürdig) – da kommt der soziale Austausch mit Freunden, Kollegen und Co. ebenfalls schnell zu kurz. Da nehme ich mich allerdings nicht raus – fast alle Blogposts, so auch dieser hier, landen im Stream. In einigen Fällen bringt das Diskussionen mit sich, in vielen Fällen fühlt sich vielleicht jemand genervt davon.
Facebook bietet für mich insofern einen bunten Mix – einerseits ist es eine Plattform, um mit Bekannten und Freunden in Kontakt zu bleiben, andererseits aber auch eine Möglichkeit, um sich Wissen anzueignen, Webseiten und Blogs nach vorne zu bringen und sich allgemein über alle möglichen Themen auszutauschen. Vom Charakter eines sozialen Netzwerkes bietet Facebook für mich da immer noch den größten Nutzen.
Und Google+? Naja – dieses Netzwerk dient mir ausschließlich dazu, Blogartikel zu promoten und in die Timeline zu spülen. Anderer Nutzen? Nicht nennenswert. Das führt auch dazu, dass mich dieses Social Network so gut wie nie zu Gesicht bekommt. Links lassen sich über Buttons (hier unten) direkt teilen, nennenswerte Inhalte, die ich anderswo nicht finde, gibt es kaum. Mal sehen, ob sich hier in Zukunft (noch) etwas ändert.
Und wie sieht es mit meinem Sozialverhalten in den Sozialen Netzwerken aus?
Vorweg: Freundlichkeit und Stil gehören immer dazu. Beleidigungen und üble Nachrede haben für mich bei Twitter und Co. absolut nichts verloren. Ich versuche stets innerhalb der Social Networks (aber auch im echten Leben) freundlich zu bleiben und niemanden anzugreifen. Klappt auch ganz gut. Gegenteiliges habe ich bisher zumindest nicht gehört. Ich finde auch, dass es exakt so sein sollte. Streitigkeiten etc. kann man anderswo austragen. Heißt aber nicht: Diskussionen mit unterschiedlichen Meinungen sind nicht erwünscht. Ganz und gar nicht. Denn dadurch lässt sich der eigene Horizont erweitern, es lassen sich neue Denkweisen finden und man bekommt ein anderes Gefühl für Dinge und Inhalte.
Wie sieht es bei euch aus? Sind die Social Networks wirklich sozial? Wie verhaltet ihr euch? Was erwartet ihr?
Ein Gedanke zu “Social Life: Wie „Social“ bin ich?”