Nicht alles, was momentan in Bezug auf die Fußball Weltmeisterschaft geschieht, läuft so ab, dass man es als erfolgreich bezeichnen könnte. Das Gastgeberland Brasilien, das ja eigentlich die größte Fußballparty der Welt erwarten sollte, stellt sich gegen die Veranstaltung und Massenproteste im Land sind keine Seltenheit. Vorgeworfen wird den Verantwortlichen, das Geld nur so aus dem Fenster zu werfen und damit Milliarden in den Wind zu pusten, damit die WM auch nach den Vorstellungen der FIFA und der brasilianischen Regierung über die Bühne gehen kann, obwohl gleichzeitig wirtschaftliche Probleme vernachlässigt werden, zum Beispiel die Korruption in der öffentlichen Verwaltung. Während man sich weltweit in den Wettbüros auf den größten Ansturm des Jahres auf Fußball Wetten vorbereitet, scheint die Vorbereitung in Brasilien selbst nicht so ganz nach Plan zu verlaufen.
Probleme bei der Fertigstellung der Stadien
Einige Stadien, die als Austragungsorte für teils wichtige Spiele gelten, befanden sich über einen längeren Zeitraum noch in einer regelrecht kritischen Lage, denn Probleme bei der Konstruktion sorgten immer wieder für Verzögerungen. Erst jetzt, zweieinhalb Monate vor Beginn der WM, konnte FIFA-Präsident Joseph Blatter bekannt geben, dass die Probleme des Stadionbaus in Sao Paulo gelöst seien. Dort war Ende November ein Baukran umgestürzt, der dadurch die Dachkonstruktion des Stadions massiv beschädigte. Zwei Arbeiter kamen bei dem Unfall ums Leben und eine ganze Weile stand nicht fest, ob man das Stadion überhaupt für die Spiele freigeben würde. Die zusätzlichen Kosten, die durch diesen Unfall entstanden, möchte man sich gar nicht erst vorstellen. Der abnehmenden Zustimmung, die die WM innerhalb des eigenen Landes erfährt, war diese Entwicklung nur weiter zuträglich.
Das Namensdebakel des Maskottchens
Neben den Problemen, die das Gastgeberland der Weltmeisterschaft mit sich herumträgt, hat sich nun auch die FIFA einen richtig peinlichen Patzer geleistet. Es geht eigentlich eher um eine Nebensache, die jedoch bei keinem größeren Turnier fehlen darf. Die Rede ist vom Maskottchen für die WM. Die FIFA gab dem possierlichen Gürteltier den eigentlich recht schön klingenden Namen Fuleco. Nur leider verpasste man es intern wohl, einmal ein portugiesisches Wörterbuch zu diesem Thema zu befragen. Denn während Fuleco eigentlich eine Verbindung zwischen dem portugiesischen Wort futebol für Fußball und ecologia für Ökologie darstellen soll, hat niemand bedacht, dass in der Umgangssprache Fuleco nichts anderes als Arsch bedeutet. Nun steht die FIFA wie der dumme Bruno dar, der sich bei der Namensgebung des Maskottchens nicht ein wenig mehr Mühe geben konnte.
Die Frage ist sowieso, warum der ursprüngliche Name für das Gürteltier „Tatu Bola“ nicht einfach auch für das Turnier übernommen werden konnte. Tatu bedeutet Gürteltier und Bola bedeutet Ball. So hätte auch ein schöner Übergang zum Fußball geschaffen werden können, denn das Gürteltier stellt ja nicht umsonst das Maskottchen für die WM dar. Wenn Gefahr droht, rollt sich das Tierchen nämlich zu einem festen Ball zusammen, so dass es vor Feinden geschützt ist. Der portugiesische Name wäre demnach perfekt gewesen, doch scheinbar wusste man es in der FIFA besser. Diese peinliche Situation spiegelt vielleicht nur zu gut einige Facetten der Blamagen und Fehltritte rund um die WM wider.
(Foto: Beraldo Leal / flickr.com)