Gestern erreichte die Welt die traurige Nachricht, dass Queen Elizabeth II. im Alter von 96 Jahren gestorben ist. Sie war die am längsten regierende Königin der britischen Geschichte – und für die Zeit nach ihrem Tod gibt es einen klaren Plan. Dieser ist als „Operation London Bridge“ schon im vergangenen Jahr bekannt geworden. Doch wie geht es nach dem Tod der Queen tatsächlich weiter? Fest steht bereits, dass Prinz Charles direkt nach dem Ableben seiner königlichen Mutter zum König wurde – und somit nun König Charles III. ist.
So geht es nach dem Tod der Queen in England weiter
Schon während es gestern die ersten Informationen über den Tod der Monarchin gab, lief im Hintergrund ein starres Protokoll ab. Ein Plan, der seit Jahren oder gar Jahrzehnten vorliegt. So wird beispielsweise der Sendeplan der BBC unterbrochen, Charles wird zum König und es gibt klare Vorgaben für die kommenden Tage bis zur Beisetzung von Queen Elizabeth II. Die Königin wird gemeinsam mit ihrem erst vor einiger Zeit gestorbenen Mann beigesetzt.
Eigentlich sollten die Pläne geheim sein, doch schon im letzten Jahr gab es einen Leak und „Operation London Bridge“ gelangte an die Öffentlichkeit. Im Plan steht beispielsweise, dass Premierministerin Liz Truss, die erst Anfang der Woche von der Queen im Amt bestätigt wurde, unmittelbar über den Tod der Königin informiert werden muss. Anschließend ist es ihre Aufgabe gewesen, wichtige Mitglieder:innen des britischen Kabinetts über das Ableben der Queen zu informieren. Und erst danach wurde die Öffentlichkeit informiert, eine E-Mail informierte zudem weitere Minister:innen und Beamt:innen Großbritanniens.
Flaggen auf Halbmast, Webseite mit Trauerflor
Direkt danach wurden in öffentlichen Gebäuden in England und der anderen Länder Großbritanniens alle Flaggen auf halbmast gesetzt. Die Webseite der königlichen Familie wurde in ein schwarzes Design umgestellt und es gibt dort eine offizielle Bestätigung über den Tod Queen Elizabeths II. Auch die Webseiten aller Ministerien wurden mit einem schwarzen Banner ausgestattet, Tweets und Posts in Sozialen Netzwerken bleiben ausgesetzt. Solange, bis sich Premierministerin Liz Truss im Fernsehen live zum Tod der Queen geäußert hat.
Prinz Charles – jetzt König Charles III. – soll sich ebenfalls an das Volk wenden. Dies ist für heute Abend geplant, die Aufzeichnung seiner Ansprache erfolgt am heutigen Nachmittag. Weiterhin soll es einen Gottesdienst geben, dafür kommen in der St. Paul’s Cathedral Liz Truss und ranghohe Minister:innen zusammen.
Nach Tod der Queen: Planung für die nächsten Tage steht fest
Ebenso sind die Tage nach dem Tod der Queen schon genau geplant. Teilweise sogar auf die Minute genau.
Charles ist zwar bereits König, allerdings gibt es die Proklamation erst am nächsten Vormittag nach dem Tod der vorherigen Königin. Der Todestag wird als D-Day bezeichnet, der Tag der Proklamation von Charles III. als D-Day+1. Am darauffolgenden Tag – D-Day+2 – wird dann der Sarg der Königin in den Buckingham Palace überführt. Dort wird der Sarg auch für das Volk zu besuchen sein, sodass sich die Brit:innen von ihrer Königin verabschieden können.
An D-Day+3 beginnt für Charles III. eine Reise durch alle britischen Landesteile, beginnen wird er in Edinburgh, Schottland. Bei der Operation London Bridge gibt es zudem weitere feste Bestandteile, die eigene Namen tragen. Einige Beispiele:
- Spring Tide bezeichnet die Inthronisierung des neuen Königs, Charles III.
- Als Feather wird die dreitägige Aufbahrung der Queen bezeichnet
Parallel dazu laufen die Vorbereitungen für die Trauerfeier in der Kathedrale Westminster Abbey in London. Die Beisetzung der Queen erfolgt danach auf Schloss Windsor in der Gedenkkapelle König-Georg-VI.
Übrigens: Die Bezeichnung Operation London Bridge resultiert daher, dass im Falle eines königlichen Ablebens der oder die Premierminister:in durch einen Anruf der königlichen Familie informiert werden soll. Einziger Inhalt dieses Anrufs: London Bridge is down!