21. November 2024

Michael Wendler – geliebt, gehasst, verklagt?!

Sänger Michael Wendler wird aktuell von einem Shitstorm gejagt, den ich so persönlich noch nie gegen einen Musiker, der in der Öffentlichkeit steht erlebt habe. Dem polarisierenden Sänger werden dabei seine bisherigen Klagen und Streitigkeiten mit Fans und öffentlicher Ordnung vorgehalten, bei Facebook versammelten sich virtuell bereits mehr als 225.000 Menschen, die Michael Wendler scheiße finden. Die offizielle Wendler-Fanpage im sozialen Netzwerk kann dabei bislang nur ein wenig mehr als 50.000 Fans vorweisen.

Genauere Details zu den Vorwürfen, der Gerichtsverhandlung und der Hetze im Web hat das Modulopfer gelistet, dort finden sich auch weitere Quellen und Verweise. Ich möchte nun auch weder auf die Gerichtsverhandlung, den RTL-Anwalt Posch oder das geplatze Fan-Café eingehen – vielmehr frage ich mich, was Menschen überhaupt bewegt, sich online so klar zu positionieren. Und ich wette: von den 225.000 Menschen der „Michael Wendler ist scheiße“-Gruppe würde sich ein Großteil im Falle eines Falles gerne mit dem Sänger ablichten lassen und ein Fan-Foto machen lassen.

Mit Michael Wendler ist es wie mit allen anderen Persönlichkeiten in der Öffentlichkeit. Entweder mag man sie, findet sie okay oder man mag sie nicht und findet sie scheiße. Das ist auch vollkommen in Ordnung. Nur, wenn ich jemanden nicht mag, muss ich das nicht gleich der ganzen Welt mitteilen. Genauso wenig erzähle ich jedem, wie toll ich Sänger Kurt aus Mannheim finde oder wie sehr mich der Gesang von Cindy aus Osnabrück nervt. Bei Michael Wendler ist das anders – scheinbar.

Über 200.000 Menschen drücken seit dem 17. Oktober (also seit erst zwei Tagen!) aus, wie sehr sie diesen MENSCHEN hassen. Dabei geht es nicht einmal um die Musik von Wendler, nein, es geht um Michael Wendler als Person. Interessant, oder? Ähnliche Gruppen gab es bei Christian Wulff und zu Guttenberg, allerdings ging es da nie um den Menschen an sich – immer nur um politische oder auch private Verfehlungen. Warum ist das beim Wendler anders?

Weil er offen mit seinem Charakter umgeht (diesen kann man nun toll finden oder auch nicht) und weil er sich auch im Falle einer Privatinsolvenz nicht vom protzigen Lebensstil trennen will? Sein Bier. Wenn er damit klar kommt, kann er das doch handhaben wie er will. Die Verurteilung im aktuellen Rechtsstreit ist nichts anderes. Der Versuch, das restliche Geld einzufordern ist gescheitert, vielmehr muss er nun Geld zurückzahlen. Pech. Aber da solch ein Aufheben drum machen und gleich den Menschen persönlich anfeinden? Wieso halten sich diese 225.000 Menschen so zurück, wenn es um Schwerkriminelle geht, die Menschenleben auf dem Gewissen haben? Wo ist da die Relation. Das passt doch nicht zusammen.

Bis hierhin sollte das erstmal reichen und ich freue mich wirklich auf konstruktive Meinungen eurerseits.

Warum gibt es diesen Hass auf Michael Wendler? Warum wird hier so eine Meinungsmache betrieben?

(Grafik: Tony Hegewald  / pixelio.de)

Hauke

Ich bin Hauke. Blogger, Texter, Papa. Ich blogge hauptsächlich hier auf tagestexte.de. Zudem findet man mich auf Facebook, Twitter und Instagram.

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