Es brennt lichterloh! Nicht nur in Griechenland, wo die Schuldenkrise momentan am Schlimmsten ist. Auch in Italien ist die Situation extrem. Zuletzt wurde die Kreditwürdigkeit Italiens heruntergestuft. Eine Entscheidung, die völlig „realitätsfern und nicht nachvollziehbar“ ist, wie die italienische Regierung verlauten ließ. Und in Griechenland? Dort will man sich scheinbar Gedanken darüber machen, ob man die Eurozone verlässt. Gerüchten zufolge soll ein Volksentscheid darüber Auskunft geben – doch auch diese Meldung wurde inzwischen dementiert.
(Foto: Kai Niemeyer / pixelio.de)
Wie ein Volksentscheid in Griechenland ausgehen würde liegt klar auf der Hand: Bereits im April 2010 stellte sich BILD-Reporter Paul Ronzheimer auf den Omonia-Platz in Athen und wollten den Griechen ihre Drachmen zurückgeben. Mit Erfolg: die alte Griechenland-Währung wurde ihm förmlich aus der Hand gerissen! Die Griechen sind davon überzeugt, dass der Euro sie in die Finanzkrise geschleudert hat. Doch während die Welt bisher nur Griechenland im Blick hatte, wurde vergangene Nacht auch Italien herabgestuft. Tendenz: weiter fallend!
Der Euro selbst reagierte prompt und fiel auf unter 1,36 US-$. Damit zeigt sich wieder, dass der Euro inzwischen eine eher instabile Währung ist. Und was ein Ausstieg Griechenlands aus dem Euro bedeuten würde, dürfte einem rabenschwarzen Tag gleichkommen. Denn während ein Euro-Ausstieg für Griechenland vermutlich eine lohnenswerte Option wäre, dürfte der Euro dadurch noch viel stärker ins Wanken geraten.Doch in Griechenland wird diese Möglichkeit dementiert. Ein Euro-Ausstieg käme nicht in Frage, man sei bereit dazu, Reformen durchzuführen, auf die viele Jahre verzichtet wurde.
Harte Kürzungen und über 100.000 staatliche Arbeitsplätze stehen im Raum. Die Troika, die entscheidende Kommission, die Griechenlands Finanzspritzen auszahlt, muss eine Entscheidung treffen. Denn wenn Griechenland tatsächlich Pleite gehen würde, dürfte dies ein „unangenehmes Szenario“ werden – nicht nur für Griechenland. Diese Meinung vertritt zumindest Jens Weidmann, der Bundesbank-Präsident. Gleichzeitig ist er aber auch davon überzeugt, dass eine Griechenland-Pleite das Stabilitätsbewusstsein zu schärfen. Es könne nicht auf Sanktionen verzichtet werden, wenn Griechenland die Sparauflagen nicht erfüllen könne.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Finanzkrise in Griechenland, Italien und anderen Ländern entwickelt. Doch ein Scheitern des Euro würde vermutlich mit dem Scheitern Europas gleichzusetzen sein.
Wie seht ihr das? Schafft Griechenland den Weg aus der Krise? Wie sieht es mit anderen Ländern aus?