Immer weniger schreiben wir per Hand. Briefe haben (oft schon) ausgedient und selbst Postkarten aus dem Urlaub werden mehr und mehr per App verschickt. In Finnland will man das Schreiben per Hand eventuell sogar von den Stundenplänen streichen. Aber steht es um die Handschrift wirklich so schlimm? Oder ist am Ende alles halb so wild?
In Zeiten, in denen man mit bestimmten Dienstleistern sogar seine Unterschrift digital hinterlassen kann und Verträge ohne eigenhändiges Unterzeichnen online gültig sind, muss man sich fragen: muss man überhaupt noch per Hand schreiben können?
Aus meiner Sicht ein ganz klares Ja! Und ich merke das selber fast jeden Tag. Meine To do Liste schreibe ich beinahe täglich per Hand und auch Einkaufszettel schreibe ich – trotz App auf dem iPhone – oft noch händisch. Ich merke dabei aber auch, dass ich die klassische Schreibschrift, wie ich sie in der Schule gelernt habe, nicht mehr so gezielt anwende. Und bei Kindern, die aktuell zur Schule gehen, wird teilweise sogar freigestellt, ob sie in Schreibschrift oder eher Druckbuchstaben schreiben. In meiner Schulzeit war Schreibschrift noch Pflicht.
Aber immerhin wird per Hand und nicht nur digital geschrieben.
Computer ersetzen die Handschrift? Nicht unbedingt
Dennoch sehe ich das Ganze nicht allzu dramatisch. Auch wenn es manches Mal heißt, durch Computer, Handy und Co. würden die Menschen weniger schreiben und schon gar nicht per Hand. Aber: sie schreiben. E-Mails, Blogs (wie diesen hier), in Chats, Foren und bei Facebook und Co.
Das Schreiben verlagert sich nur. Irgendwie. Zumindest aus meiner Perspektive. Und mal ehrlich: händisch würde ich diesen Blogbeitrag auch nicht verfassen. Er bliebe ungeschrieben. Wie wohl beinahe jeder Text, der hier oder auf anderen Blogs zu lesen ist. Gleiches gilt für zahllose Bücher, die per Hand nie entstanden wären.
Wichtig ist für mich dabei nur, dass man – im Falle eines Falles – per Hand Schreiben kann. Und das möglichst deutlich. Ärzte haben das meist besonders gut drauf, oder wie war das?