20. November 2024

Warntag 2022: Darum klingeln am 8. Dezember viele Handys

Das Thema Bevölkerungsschutz ist aktuell eines, das eine große Präsenz in den Medien hat. Nicht nur Flutkatastrophen wie im vergangenen Jahr im Ahrtal tragen dazu bei, auch der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine ist sicherlich ein Aspekt, der hier eine Rolle spielt. Grund genug also, Warnsysteme zu testen und zu prüfen, ob diese am Ende auch tatsächlich dazu in der Lage sind, die Bevölkerung zu warnen. Immerhin wurden viele Sirenen nach Ende des Kalten Krieges wieder abgebaut, sodass es beim letzten Warntag 2020 vielerorts still blieb.

In einigen Kommunen dürfte dies in diesem Jahr wieder anders sein. So hat beispielsweise die Stadt Oldenburg mitgeteilt, wieder auf ein Sirenensystem setzen zu wollen. Aber auch andere Warnsysteme sollen getestet werden. In diesem Jahr findet der Warntag 2022 am 8. Dezember statt – und wird dafür sorgen, dass auch viele Handys klingeln werden. Selbst dann, wenn sie normalerweise stummgeschaltet sind. Doch warum eigentlich und wie wird das umgesetzt?

Bevölkerungswarnung auf vielen Wegen

Nicht nur über das Radio, das Fernsehen oder mögliche Sirenen soll am Warntag 2022 am 8. Dezember die deutsche Bevölkerung sensibilisiert werden, auch andere Wege wie die Katwarn App und Co., Social Media oder Webseiten (zum Beispiel von Tageszeitungen) sollen zum Einsatz kommen. In Städten sollen zudem digitale Anzeigetafeln für die Warnungen genutzt werden, gleichermaßen können auch Lautsprecherwagen zum Einsatz kommen.

Auch mit Sirenen soll vielerorts gewarnt werden. – Bild von Oto Zapletal auf Pixabay

Und noch etwas wird in diesem Jahr am Warntag anders sein. Denn um 11 Uhr gibt es dann nicht nur Warnungen auf altbekannten und neuen Wegen, sondern auch auf den meisten Handys in der Republik. Denn das System Cell Broadcast soll erstmalig getestet werden. Damit soll auf an alle Handys die höchste Warnstufe verschickt werden. Dies geschieht über das CB-System, was der klassischen SMS ähnelt und an alle Geräte geschickt wird, die Netzempfang haben. Die Warnung erscheint dann auf dem Display und löst zudem einen Alarmton aus – auch bei stummgeschalteten Geräten.

Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass ein Großteil der Bevölkerung auch tatsächlich die Warnung erhalten wird. Zur Bevölkerungswarnung soll Cell Broadcast dann ab Febuar 2023 regelmäßig zum Einsatz kommen. Innenministerin Nancy Faeser sagte dazu: „Neue Systeme müssen wir testen, um sie später präzise einsetzen zu können.“ Damit Handynutzer:innen die Warnung am 8. Dezember 2022 um 11 Uhr auch wirklich erhalten, müssen die Handys dafür eingeschaltet sein und Netzempfang haben. Zudem müssen sie sich im Bereich einer Funkzelle befinden, da nicht etwa jede Handynummer in Deutschland kontaktiert wird, sondern ein anderes System genutzt wird. Alle Geräte in Reichweite einer Funkzelle sollen die SMS-ähnliche Warnmeldung bekommen, im besten Fall somit auch eingeschaltete Handys und Smartphones ohne aktive SIM-Karte.

Warntag soll jährlich im September stattfinden

Grundsätzlich soll der Warntag für die deutsche Bevölkerung jedes Jahr am zweiten Donnerstag im September stattfinden. Nachdem es beim letzten Warntag 2020 allerdings zu großen Problemen kam, vielerorts keine Sirenen zu hören waren und Warnapps wie NINA vielfach keine Warnung ausgaben, bezeichnete das Bundesinnenministerium den Warntag damals als „fehlgeschlagen“. Der Warntag 2021 wurde als Folge dessen abgesagt, da das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zunächst eine Testlandschaft dafür konstruieren wollte. Im Jahr 2022 wurde der Warntag nun vom September in den Dezember verschoben. Vor allem, um das neue Cell Broadcast System testen zu können.

Weitere Informationen gibt es zudem unter warnung-der-bevoelkerung.de

Hauke

Ich bin Hauke. Blogger, Texter, Papa. Ich blogge hauptsächlich hier auf tagestexte.de. Zudem findet man mich auf Facebook, Twitter und Instagram.

Alle Beiträge ansehen von Hauke →

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert